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Wie inhalieren Kinder mit Asthma richtig?
Für Kinder mit Asthma werden meist Dosieraerosole mit einem sogenannten Spacer empfohlen.
Asthma bei Kindern

Wie inhalieren Kinder mit Asthma richtig?

Kinder mit Asthma sollen in der Regel das entsprechende Asthmamedikament über ein Inhalationsgerät zuführen. Die Einnahme in Tablettenform ist nur in Ausnahmen oder besonders schweren Fällen von Asthma vorgesehen. Damit der Wirkstoff in der vorgesehenen Dosis auch dort ankommt, wo er Hilfe bringen soll, nämlich in den Atemwegen, muss das Kind den richtigen Umgang mit dem Inhalationsgerät erlernen.

Ist Asthma beim Kind diagnostiziert worden, wird der behandelnde Kinderarzt über die verschiedenen Varianten der Inhalationsgeräte aufklären. Zusätzlich werden spezifische Patientenschulungen angeboten, bei denen auch die Eltern den korrekten Umgang mit dem Inhalationsgerät lernen und ihr Kind bei der Inhalation unterstützen können.

Generell sollten sich Kinder mit Asthma vor der Inhalation entspannen und ruhig ein- und ausatmen. Ist das Kind bereit für das Inhalieren des Wirkstoffs, sollte es langsam ausatmen, dann die Inhalation auslösen und gleichzeitig tief einatmen. Der Atem sollte dann für fünf bis zehn Sekunden eingehalten werden, damit sich der Wirkstoff in den Bronchien entfalten kann, bevor langsam wieder ausgeatmet wird. Es stehen drei verschiedene Inhalationsgeräte bei Asthma zur Auswahl.

Wie erfolgt die Inhalation bei Dosieraerosolen?

Dosieraerosole sind die am häufigsten genutzten Inhalationsgeräte bei Asthma. Über einen kurzen Druck auf den kleinen Metallbehälter wird beim Einatmen der Wirkstoff freigesetzt. Dabei wird das Mundstück mit den Lippen fest umschlossen, sodass das Medikament direkt in die Atemwege gelangen kann. Bei der Verwendung eines Dosieraerosols ist es wichtig, dass genau in dem Moment eingeatmet wird, wenn der Sprühstoß ausgelöst wird, da der Wirkstoff sonst nicht vollständig in den Atemwegen ankommt. Der Wirkstoff sollte langsam und tief eingeatmet werden.

Besonders für kleine Kinder mit Asthma ist die Handhabung anfangs kompliziert und ein Großteil des Wirkstoffs bleibt häufig im Mund- und Rachenraum hängen. Um dies zu verhindern, gibt es speziell für Dosieraerosole Inhalierhilfen, sogenannte Spacer. Mithilfe des Spacers muss das Auslösen des Sprühstoßes nicht mehr exakt auf den Moment des Einatmens abgestimmt werden. Bei an Asthma erkrankten Kindern unter zwei Jahren kann auch eine Gesichtsmaske zum Einsatz kommen, damit der Wirkstoff auch wirklich die Lunge erreicht. Grundsätzlich bedarf das Inhalieren für Kinder stets ein bisschen Übung mit dem Gerät und eine verständnisvolle Unterstützung durch die Eltern.

Inhalieren mit einem Pulverinhalator

Für Kinder mit Asthma ab dem fünften Lebensjahr können auch Pulverinhalatoren zum Einsatz kommen. Der Vorteil ist, dass hier die Handbewegung und die direkte Einatmung nicht ganz so stark aufeinander abgestimmt sein müssen. Allerdings sind Pulverinhalatoren nur bei Kindern mit einer ausgeprägten, starken Atmung empfehlenswert, da der Wirkstoff bei einem Pulverinhalator meist möglichst schnell und tief eingeatmet werden muss. Bei falscher Anwendung können die Pulverteilchen einen heftigen Hustenreiz auslösen.

Vernebler für Kinder mit Asthma

Vernebler ermöglichen eine Nassinhalation, die bei kleinen Kindern mit Asthma häufig erfolgreicher ist als eine Druckgas-Inhalation. Das entsprechende Gerät gibt den Wirkstoff über mechanische Schwingungen in Tröpfchenform ab. Ähnlich wie beim Inhalieren bei einer Erkältung atmet das Kind den Dampf über eine Gesichtsmaske ein. Der Prozess dauert grundsätzlich länger als bei den anderen Varianten, was für einige Kinder einen Vorteil bringen kann, weil sie nicht in Stress geraten. Für andere Kinder bedeutet gerade die längere Dauer der Inhalation eine Geduldsprobe. Auch hier sind die Eltern dazu angehalten, ihr Kind bei der Inhalation zu betreuen, es zu bestärken und zu unterstützen.

Sabrina Mandel